
Die jüngste Volkszählung, der Zensus 2021, ergab 1,4 Millionen Einwohner weniger in Deutschland als angenommen. Das hat Folgen für die Kommunen.
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Zensus als Fall für die Verfassungsrichter
Die Ergebnisse bringen viele Kommunen in finanzielle Bedrängnis – denn sinkende Einwohnerzahlen bedeuten sinkende Zuweisungen. Wie zuverlässig sind die Stichprobenerhebungen? Dürfen Länder die Daten ohne eigene Prüfung einfach übernehmen? Eine Einordnung von Matthias Dombert, Fachanwalt für Verwaltungsrecht.
Die finanziellen Konsequenzen des Zensus 2022 beschäftigen derzeit viele Gemeinden in der Bundesrepublik. Im vergangenen Jahr wurden die Einwohnerzahlen auf der Grundlage der registergestützten, durch Stichproben ergänzten Zensusfeststellungen - sozusagen im 1. Akt – veröffentlicht. Landkreise und Gemeinden mussten feststellen, dass die Ergebnisse der durchgeführten Stichproben deutlich von den Zahlen des amtlichen Melderegisters abweichen.